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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 41

1895 - Straßburg : Heitz
41 c) Das Diakonissenhaus zu Straßburg. 6) Tie evangelische Privat-Armen-An- stalt und die Gesellschaft der Arin en fr eun d e zu Straßburg. 6) Die Societe fraternelle für die Armen der refor^ mierten Kirche zu Metz, gegründet 1840. f) Die Unter st ützungs-Gesellschaftenfür Israeliten zustraßburg und M e tz und das Hospiz Elisa für israelitische Greise Zu Straßburg. g) Für die Erziehung armer, verlassener oder ver- waister Kinder sorgen: Die Waisenhäuser zu Straßburg, Colmar, Mül- hausen und Metz; Die katholischen Knaben-Anstalten zu Schiltigheim und aus dem Willerhof, bei Schlettstadt; Die katholischen Mädchen-Anstalten auf dem Neuhof und Nendorf, bei Straßburg; Die protestantische Anstalt für beide Geschlechter auf dem Neuhof; Die Blessigstistung und mehrere Versorgungs-Ver- eine an verschiedenen Orten, welche arme Kinder in Familien unterzubringen suchen und für dieselben sorgen, bis sie ihr Brot verdienen können; Endlich das israelitische Waisenhans und die Schule - für Künste und Handwerker. h) Die Taubstummen-Anstalten zu Straßburg und in der Rnprechtsau, zu Gebweiler und zu Metz, und die Blinden-Anstalt zu Jllzach. i) Die Jrrewanstalten zu Stephansfeld bei Bru- math (mit Filiale in Hördt) und zu Saargemünd. -— __________

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 25

1895 - Straßburg : Heitz
25 13. Das Breufch- oder Schirmecker Thal, dessen innerer Teil das Steinthal genannt. wird. Dieses ist jener .merkwürdige Schauplatz des fast sech- zigjährigen, wunderbar gesegneten Wirkens des be- rühmten Pfarrers Oberlin.1 Es hat seineu Nameu von dem alten Schlosse Stein, welches über Belle- sosse hervorragt. Das Steinthal besteht aus 8 Dörfern: Rothau, Nenweiler, Wildersbach, Solbach, Urbach (Fouday), Waldersbach, Bellefosse und Schönberg (öelmont), nebst vier Weilern und einigen Meier- Höfen. Das Steinthal und das Schirmecker Thal werden durch die B r e u s ch bewässert, welche oberhalb Saales, am Fuße des Wiubergs (Climont), entspringt. Zuerst fließt sie in nordöstlicher Richtung nach Rothau und Schirmeck, wendet sich dann allmählich nach Osten, nimmt bei Urmatt die Hasel und deren Zufluß, die Nideck, auf und durchschneidet das ganze Thal bis nach Mutzig, wo sie sich in zwei Arme teilt; der linke, welcher den Hauptstrom bildet, bewässert Mols he im; der rechte fließt bei Dorlisheim, Altorf, Düttleuheim und Düppigheim vorbei; beide Arme vereinigen sich unterhalb Haugenbieten und bilden wieder die eigentliche Arensch, welche, nachdem sie 1 Joh. Friede. Oberlin wurde im Jahr 1740 zu Straß' bürg geboren. (Gest. 1826.) Im Jahre 1767 kam er als Pfarrer nach Waldbach (Waldersbach), wo er 59 Jahre — nach dem Ausdruck des Präfekten des Niederrheins, Lezay- Marnefia — die „Vorsehung des Stein- thales" war.

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 39

1895 - Straßburg : Heitz
39 § 13. Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits- Anttcllten. A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten. Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken (ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0); 34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch 3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon- sessionslose (ca. s>,3 o/o). Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren. Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus. Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm und das Direktorium in Straßburg. - Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek- tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas, Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein, Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien. Die Reformierten sind in fünf Konsistorial- kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch, Mülhausen und Metz). Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 40

1895 - Straßburg : Heitz
40 ihren Sitz in Straßburg, Colmar und Metz haben, verwaltet. B. W o h l t h ä t i g k e i t s - A n st a l t e n. Außer den Spitälern (117 an der Zahl),- welche in allen Städten vorhanden sind, bestehen mehrere Stiftungen und Privatanstalten zur Unterstützung der Armen und Kranken und zur Erziehung armer ver- waister oder verwahrloster Kinder. Die älteste. aller dieser Anstalten ist die Stiftung von St. Marx zu Straßburg, wo schon im Jahre 1523 die Einkünfte mehrerer Stiftungen vereinigt worden sind, um Arme und Gebrechliche mit Geld, Brot und Arzneien zu unterstütze». Unter den Stiftungen der neueren Zeit bezeichnen wir: a) Di e Anstalten des Ordens der Barm- herzigen Schwestern, Allerheiligen, St. Barbara und heil. Maria, zu Straßburg, mit vielen Filialniederlassungen im Lande. b) Die Anstalt der Schwestern des göttlichen Erlöfers, zu Niederbronn, gleichfalls mit zahlreichen Filialniederlassungen; das Z u f l u ch t s h a u s zum „Guten Hirteu" in der Ruprechtsau, bei Straßburg; die Anstalten der Gesellschaft von St. Bincenz von Paula, von St. Joseph u. s. w.; die Anstalten des Ceuvre de Notre-Dame de l'esperance, die So- ciete de Saint - Franpois Regis, Forphelinat de Saint-Vincent de Paule it. f. w. zu Metz; die Creche von Reimlly, die Societe alimentaire d'ars-sur- Moselle u. f. w.

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 62

1895 - Straßburg : Heitz
62 Schöne Kirche St. Leodeaar aus dem 12., sowie die Unterkirche im Zopfstil aus dem 18. Jahrhun- dert. Altes Stadthaus. In der Stadt befindet sich ein Gymnasium und eine Taubstummenschule. Diese Stadt, die zu den gewerbreichsten des Elsaß gehört, hat Werkstätten für Maschinenbau, Spinnereien, Baumwollwebereieu, Seideubänder-, Leinwand- und Tuchfabriken. 3 km aufwärts im Thale liegt das gewerbreicbe Dorf Buhl (3100 Eiuw.), sehr bedeutende Wollspinnerei und -Weberei, Watten- und Baumwollenspinnereien und Webereien. Bahn- station. In einem Seitenthale die alte Benediktiner- abtei M Urbach, der Gebweiler feine Gründung verdankt. Lantenbach (2100 Einw.), mit schöner romanischer Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Bahn- station. Gegenüber, jenseits der Lauch, liegt Lauten- b ach-Zell (1440 Eiuw.). 2. Ensisheim (2700 Einw.), zwischen der Jll und dem aus derselben abgeleiteten Bewässerungs- kanäle Quatelbach und an der Straße von Colmar nach Basel, 14 km südöstlich von Gebweiler. Früher Hauptort der österreichischen Besitzungen im Elsaß. Die bemerkenswertesten Gebäude siud: die Pfarr- kirche von St. Martin, das Rathaus, in dem der berühmte Meteorstein, niedergefallen am 7. November 1492 zu Ensisheim, aufbewahrt wird, und das Zucht- haus für Männer. - Ensisheim hat eine Baumwollspinnerei und -Weberei; auch werden Quineailleriewaren und Strohhüte

6. Theil 3 - S. 30

1880 - Stuttgart : Heitz
30 Neue Geschichte. 1. Periode. Reformation. Schicksal traf auch verdienterweise Münzer und die andern Volksanführer. Da wir einmal bei der Erzählung der Uebertreibungen jener Zeiten der Reformation sind, so wollen wir noch von einer berichten, die sich in den Jahren 1534 und 1535 zutrug. Von Münzers Anhängern waren einige entkommen und hatten sich nach Holland gewendet, wo sie auch manche Anhänger bekamen. M Diese Leute kamen auf den Einfall, alle, die zu ihnen gehörten, noch einmal zu laufen, weil die Kindertaufe keine wahre Taufe sei; denn die Kinder verständen ja nichts davon. Auch behaupteten sie, alle, die zu ihrer Kirche gehörten, wären heilig und zur Gründung des Reiches Jesu auf Erden berufen. Einige dieser Wiedertäufer kamen nun nach Westphalen und ließen sich in Münster nieder; der Schneider Johann Bockold (Jan Bockel-sohn) von Leyden, Jan Matthiesen, ein Bäcker von Harlem, der Tuchhändler Knipperdolling, Krechting und andere. Ein Prediger der Stadt, Rottmann, ein unwürdiger Schüler Luthers, schloß sich bald an die Schwärmer an, die immer mehr Anhang unter den Bürgern fanden. Nachdem sie bei Erneuerung des Magistrats durchgesetzt hatten, daß lauter Wiedertäufer zu Magistratspersonen gewählt wurden, erhielten sie die Oberhand und bemächtigten sich des Zeughauses; der Bischof war schon früher weggegangen. Rottmann und Knipperdolling ließen den Leuten auf dem Lande sagen: sie möchten nur zu Hause alles stehen und liegen lassen und nach der Stadt kommen, da sollten sie das zehnfach wiederbekommen; denn sie lehrten, wie Münzer, eine allgemeine Gütergemeinschaft. Die Reichen mußten alles hergeben und verließen je eher je lieber die Stadt, die nun den Armen und den Wiedertäufern allein überlassen blieb. Matthiesen befahl, daß jeder bei Lebensstrafe fein Gold, Silber und übriges Eigenthum in ein bestimmtes Haus bringen sollte; es geschah. Dann wurden alle Bücher, die Bibel ausgenommen, verbrannt, und alle Kirchenbilder, Orgeln, gemalte Fenster, Thurmuhren it. a. zertrümmert. Indessen rückte der Bischof von Münster mit einem Heere herbei, die Stadt zu belagern. Da erschien der Bäcker Matthiesen auf dem Markte, suchte sich 30 Männer aus und rief: Gott habe ihm geoffenbart, daß er mit diesen Leuten allein das ganze Heer des Bischofs in die Flucht schlagen würde. Wirklich zog der Tollkopf aus, und alle waren neugierig, wie es ihm gehen würde.

7. Theil 3 - S. 31

1880 - Stuttgart : Heitz
Wiedertäufer in Münster. 31 Aber — er wurde gleich vom ersten Soldaten niedergestochen. Da trat der Schneider Bockold auf und sprach: das habe er längst gewußt; denn er sei ja bestimmt, seine Wittwe zu heiratheu und auch als Bürgermeister an seine Stelle zu treten. Aber diese Würde verrückte dem armen Schneider vollends den Kopf. Auf sein Geheiß mußte ein anderer Prophet, der Goldschmied Tausendschnur, dem Volke bekannt machen: Gott habe ihm offenbart, daß Bockold König sein, den ganzen Erdball beherrschen und alle Fürsten todtschlagen solle. Da fiel Bockold aus seine Kniee und rief: „Meine Brüder, das hat mir Gott schon vor vielen Tagen offenbart; aber ich wollte warten, bis ein anderer es euch verkündigte." So wurde aus dem Schneider ein König; er ließ sich goldene Kronen, einen Scepter, ein Schwert u. s. w. machen, ertheilte Audienz, ließ einen Thron auf dem Markte errichten, wo er Gericht hielt, und wenn er über die Straße schritt, so trug er einen scharlachenen Mantel mit einer langen Schleppe, die ihm von Edelknaben nachgetragen werden mußte, hatte die Krone auf dem Kopfe und ein glänzendes Gefolge hinter sich. Er erlaubte so viele Weiber zu nehmen, wie jeder wollte; er selbst brachte es auf 14. Eine enthauptete er auf dem Markte mit eigener Hand, weil sie ihm Vorstellungen über allen den Unsinn machte, und tanzte dann mit andern um den blutigen Leichnam herum, indem sie sangen: Ehre sei Gott in der Höhe! Endlich schickte er 28 Apostel aus in die benachbarten Städte; denn das Reich Christi, sagte er, solle auf Erden aufgerichtet werden. Nun war es Zeit, dem'unwesen ernstlich Einhalt zu thun. Der Bischof schloß die Stadt immer enger ein, und die Hungersnoth nahm so überhand, daß viele verhungerten und die andern wie Schattenbilder umherwankten. Und doch durfte keiner sich unterstehen, von Heb ergäbe zu sprechen. Da flohen zwei Bürger aus der Stadt und zeigten dem Bischöfe, wie er die Stadt schnell einnehmen könnte. Das geschah- denn auch, und nach einem wüthenden Kampfe, in welchem Rottmann seinen Tod fand, baten die Wiedertäufer um Gnade. Bockold, Kuipperdolling und Krechting wurden in eiserne Käfige gesperrt und wie seltene Thiere im Lande umhergeführt und gezeigt, dann aber in Münster grausam hingerichtet. Die Käfige mit den Leichnamen hängte man an dem Lambertusthurme auf; da kann man sie noch heute sehen.

8. Theil 3 - S. 178

1880 - Stuttgart : Heitz
178 Neue Geschichte. 2. Periode. Dreißigjähriger Krieg. auch allen Gewohnheiten erhalten will. Dazu helfe mir Gott und alle Heiligen." Und doch hat er nichts gehalten! ' Die evangelischen Unterthanen des Abts von Braunau (an der schlesischen Grenze) hatten angefangen, eine Kirche zu bauen; aber der Abt hatte einen Befehl ausgewirkt, daß der Bau gleich eingestellt werden sollte. Dasselbe geschah im Städtchen Klostergrab, unweit Teplitz, wo der Erzbischof von Prag, dem es gehörte, den Bau untersagte. Darüber beschwerten sich die Stände beim Kaiser und beriefen sich auf den Majestätsbrief.' Der Kaiser erklärte, er halte das Begehren der Stände nicht für billig, weil wohl die Stände jenes Recht hätten, nicht aber die Unterthanen geistlicher Herren, und sie möchten ihn mit solchen Klagen verschonen. Der Bau wurde indessen fortgesetzt und die Kirche vollendet. Nun aber ließ der Erzbischof die Kirche in Klostergrab niederreißen und der Abt die von Braunau verschließen, und als die Bürger sich nicht fügen wollten und Abgeordnete nach Prag schickten, wurden diese ins Gefängniß geworfen. Darüber entstand nun unter den Evangelischen in ganz Böhmen eine große Bewegung. Graf Thurn, ein unruhiger Kopf, erhitzte durch lebhafte Reden die Gemüther noch mehr und berief im März Abgeordnete der Stände aus allen Theilen des Landes nach Prag. Hier wurde eine Bittschrift an den Kaiser selbst und eine andere an den kaiserlichen Statthalter in Prag aufgesetzt und beschlossen, sich um die Zeit, wenn die Antwort eingelaufen sein könnte, d. i. im Mai, wieder zu versammeln. Am 22. Mai 1618 kamen sie wieder zusammen und wurden nach dem Schlosse gerufen, wo ihnen die Statthalter die Antwort des Kaisers, die aber nicht an die Stände, sondern an jene gerichtet war, vorlasen. Sie war äußerst scharf. Es hieß darin: „Se. Maj. habe die Schließung der evangelischen Kirche in Braunau und die Niederreißung der zu Klostergrab befohlen; die Stände griffen immer weiter um sich und mißbrauchten seine Güte, sie bestärkten fremde Unterthanen in ihrem Ungehorsam; er werde das Nähere untersuchen und dann sich gegen einen jeden nach seinem Verdienste verhalten." Alle zeigten den. lebhaftesten Unwillen über dies Schreiben. „Nun sehen wir wohl," hieß es, „daß man uns die freie Uebung unserer Religion entreißen und die Angesehensten unter uns als Unruhestifter auf die Seite schaffen will." Aber noch größer wurde der Zorn, als es verlautete, daß das kaiserliche Schreiben vom Kaiser blos unterschrieben, eigentlich aber von der Statthalterei verfaßt wäre. Diese Statthalter waren

9. Theil 3 - S. 100

1880 - Stuttgart : Heitz
100 Neue Geschichte. 1. Periode. England. duldete nicht nur, sondern sah es gern, daß ihre Hofleute ihr die unsinnigsten Schmeicheleien sagten. An Elisabeth sieht man ein trauriges Beispiel, wie bei großer Klugheit doch große Thorheit wohnen könne. Diese unglückliche Eitelkeit war es auch, welche vorzüglich den Haß gegen Maria Stuart erzeugte und Elisabeth zur unversöhnlichen Feindin der hülsesuchenden Königin machte. Was von Johanna Gray gerühmt ist, kann auch von Elisabeth gerühmt werden; sie besaß ausgezeichnete Kenntnisse, ohne andern damit lästig zu werden, und einen sehr gebildeten Verstand. Während ihrer ländlichen Einsamkeit hatte sie den Wissenschaften mit großem Eifer obgelegen. — Ihre erste Handlung nach ihrer Thronbesteigung war, daß sie die evangelische Lehre einführte; nur behielt sie mehr Ceremonien und die bischöfliche Verfassung bei. Sie verlangte die Annahme von 39 Artikeln, die in einzelnen Stücken von der lutherischen und resormirten Lehre abwichen. Aber auch hier verfuhr sie als kluge Frau. Nur langsam und nach und nach wurden die unter Maria wieder eingeführten katholischen Gebräuche abgeschafft. Keine solche Gräuelscenen, wie unter Heinrich Viii. und Maria, kamen dabei vor; doch ließ sie diejenigen, welche ihre Befehle nicht befolgen und die von ihr eingeführte bischöfliche (oder hohe) Kirche stürzen wollten, streng bestrasen. Besonders betraf dies die Puritaner (auch Presbyterianer genannt), welche nicht nur alle Ceremonien, Bilder, Kreuze, Altäre, Orgeln u. s. w. verwarfen, sondern auch die Oberaufsicht der Regierung über die Kirche (Suprematie) nicht anerkennen wollten. Elisabeth hat sich nie vermählt. Ob sie gleich gern sich mit Männern unterhielt, schien sie einen Widerwillen gegen jede Art von Gebundenheit zu haben, vielleicht eine Folge der Unterdrückung, in welcher sie srüherhin gelebt hatte. Jederzeit hatte sie einen oder mehrere Günstlinge; aber zu einer bleibenden Neigung konnte sie sich nie entschließen, so viele einheimische Große und fremde Könige und Königssöhne auch um sie warben. Selbst Philipp Ii. war unter ihren Bewerbern und konnte gar nicht begreifen, wie es möglich sei, seine Hand zurückzuweisen. Einen großen Einfluß auf ihr ganzes Leben hat die unglückliche Feindschaft gegen Maria Stuart gehabt. Dieser Name nicht in der Natur, doch auf ihren Bildnissen kleiner gemacht haben wollte. O über die Eitelkeit der großen Frau!

10. Theil 3 - S. 359

1880 - Stuttgart : Heitz
Entstehung des nordamerikanischen Freistaats. 359 beibehalten, und das war manchen ein Gräuel, die da meinten, man müsse die christliche Kirche ganz von diesen Gebräuchen reinigen, die Jesus nicht angeordnet habe; diese Leute hießen Puritaner. Da sie aber von der herrschenden Kirche verfolgt wurden, so wanderten viele aus und wandten sich nach Amerika, indem sie es vorzogen, Wälder zu lichten und Wüsteneien urbar zu machen, als -ihren Glauben aufzugeben. Ihnen folgten bald andere, welche theils den Unruhen der Revolutionszeit unter Karl I. entgehen, theils die Freiheit ihres Glaubens nach den Wäldern Amerikas retten wollten: Katholiken, Quäker*) und andere. Unsäglich waren die Mühseligkeiten, welche die Armen im Kampfe mit dem Klima, den wilden Menschen und Thieren und mit dem dichtbewaldeten Boden auszustehen hatten; aber so viele ihrer auch starben, so kamen doch immer neue Ansiedler, so daß das Land immer bevölkerter wurde und nach und nach Städte entstanden. Die ersten Colonisten hatten sich in Virginien niedergelassen, die späteren bauten sich nördlicher an und nannten das Land Neu-England. Doch wollten anfangs die Colonien nicht recht gedeihen. Erst nach dem Protector Cromwell nahm der Anban sichtbar zu. Es vermehrten sich die Ankömmlinge so schnell, daß mehrere Provinzen angebaut wurden: Nenyork, Neujersey, Carolina, Rhode-Jsländ (sprich Rhodeiländ), Connecticut (sprich Cannecticot) und Massachusetts (sprich Mässätschusetts), und unter den neuen Ansiedlern waren viele geschickte Fabrikanten, die ihre Kunstfertigkeit dem neuen Vaterlande zuwandten. Da England von dem Handel mit diesen Colonien vielen Vortheil hatte, so ertheilten die Könige jenes Landes den Provinzen von Neu-England große Freiheiten. Namentlich erhielten sie das wichtige Recht, sich selbst Abgaben auflegen zu können und nach ihren eigenen Gesetzen zu leben, und es wurde ihnen versprochen, mit den Engländern völlig gleiche Rechte zu behalten, als wenn sie in England geblieben wären. Anfangs hatten sich die verschiedenen Glaubensgenossen auch in Neu-England verfolgt; endlich aber sahen sie ein, daß das ihrem eigenen Vortheile zuwider wäre, und ein schöner Geist der Duldung *) Eine um 1650 in England entstände Sekte. Sie behaupten die Fortdauer göttlicher Eingebungen und Offenbarungen, welche sie über das Ansehen der Bibel stellen. Sie selbst nennen sich „Freunde". Ihr Gottesdienst ist höchst einfach; eigentliche. Geistliche haben sie nicht; wer sich berufen fühlt, tritt als Prediger auf. Ihre Versammlungssäle sind ohne allen Schmuck, ja selbst ohne Altar und Kanzel.
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